Peugeot 405 Motorschaden

Peugeot 405: Ein Meilenstein der Mittelklasse

Der Peugeot 405, produziert von 1987 bis 1997, war ein Eckpfeiler in Peugeots Mittelklasse, wo er mit Modellen wie dem Volkswagen Passat und dem Ford Sierra konkurrierte. Gebaut in Sochaux, Frankreich, und anderen Werken weltweit, bot die Limousine – sowie die Kombi-Variante (Break) – ein ausgewogenes Design, solide Fahreigenschaften und eine breite Motorenpalette, wobei der 1.9 l Diesel einer der meistverkauften war. Als „Europas Auto des Jahres“ 1988 ausgezeichnet, prägte der 405 die Marke nachhaltig. Was zeichnete dieses Fahrzeug aus, und warum bleibt es in der Automobilgeschichte relevant?

Klares und zeitloses Design

Der 405 basierte auf einer eigenständigen PSA-Plattform. Mit einer Länge von 4,41 m (Limousine), einer Breite von 1,71 m und einer Höhe von 1,41 m zeigte er eine schlanke, aerodynamische Form. Sein Äußeres war geprägt von glatten Linien, rechteckigen Scheinwerfern und einem dezenten Kühlergrill, entworfen von Pininfarina. Ein Facelift 1992 brachte modernere Leuchten, einen überarbeiteten Grill und neue Stoßfänger, wie zeitgenössische Berichte vermerkten.

Im Innenraum setzte der 405 auf Schlichtheit: Stoffsitze, ein funktionales Armaturenbrett mit analogen Anzeigen und eine einfache Mittelkonsole prägten die Basis. Höhere Ausstattungen boten elektrische Fensterheber, Klimaanlage und Ledersitze. Der Kofferraum fasste 470 Liter (Limousine) bis 1.540 Liter (Break, Sitze gefaltet). Mit einem Leergewicht von etwa 1.100–1.200 kg war der 405 leicht und wendig für seine Klasse.

Motoren und Fahreigenschaften

Der 405 bot zahlreiche Motoren, darunter der 1.9 l Diesel (51–66 kW/70–90 PS, Euro 1–2), meist mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe. Er verbrauchte etwa 5,5–6,5 l/100 km bei Emissionen von ~150–170 g/km CO₂ und war robust für Langstrecken. Weitere Optionen umfassten einen 1.6 l Benzinmotor (65 kW/88 PS), einen 1.8 l Benziner (74 kW/101 PS) und einen 2.0 l Benziner (89–145 kW/121–196 PS, z. B. im Mi16).

Das Fahrwerk (MacPherson vorn, Torsionsachse hinten) war auf Komfort ausgelegt, mit weicher Federung, die bei sportlicher Fahrweise jedoch nachgab. Die Lenkung war leicht, aber teils unpräzise, und die Bremsen (Scheiben vorn, teils Trommeln hinten) waren für die 80er- und 90er-Jahre ausreichend. Euro NCAP-Tests gab es nicht, aber Airbags und ABS waren in späteren Modellen verfügbar.

Technische Schwierigkeiten und Rückrufe

Der 405 zeigte typische Schwächen seiner Zeit. Der 1.9 l Diesel litt unter Verschleiß der Einspritzpumpe (>150.000 km), was Startschwierigkeiten oder Leistungsverlust verursachte (Reparatur: ~400–1.000 Euro). Vernachlässigte Wartung, wie ausbleibende Ölwechsel (alle 10.000 km, PSA B71 2296-Öl), konnte Schäden an der Kurbelwelle verursachen (Reparatur: ~600–1.500 Euro). Elektrische Probleme, etwa bei Fensterhebern oder der Zentralverriegelung, traten auf (>100.000 km, Reparatur: ~100–250 Euro). Rost war ein Problem bei frühen Modellen, besonders an Radläufen und Türschwellen (>10 Jahre, Reparatur: ~200–800 Euro). Fahrwerksbuchsen nutzten sich ab (>80.000 km, ~150–400 Euro).

Rückrufe umfassten:

• 1988–1989: Fehlerhafte Sicherheitsgurte konnten sich lösen (Austausch, ~1 Stunde).
• 1991: Defekte Kraftstoffleitungen erhöhten das Risiko für Lecks (Ersatz, ~2 Stunden).
• 1993: Bremskraftverstärker konnten ausfallen, was die Bremsleistung minderte (Austausch, ~2 Stunden).

Peugeot bot eine zweijährige Garantie. Beim Kauf eines gebrauchten 405 (Preise: ~500–3.000 Euro) ist eine vollständige Wartungsdokumentation entscheidend.

Ein Vermächtnis der 80er und 90er

Die Produktion des 405 endete 1997 in Europa, als der Peugeot 406 übernahm, lief aber in einigen Märkten (z. B. Iran) länger. Als Mittelklasse-Limousine zeigte er Peugeots Fokus auf Zuverlässigkeit und Stil, blieb jedoch im Schatten deutscher Konkurrenten. Sein robustes Design und die Vielseitigkeit machten ihn zu einer beliebten Wahl für Familien und Vielfahrer. Heute ist der 405 ein geschätzter Oldtimer, oft auf Klassikertreffen zu sehen.