Peugeot 605 Motorschaden

Peugeot 605: Ein Klassiker der Oberklasse

Paris, 23. Mai 2025 – Der Peugeot 605, produziert von 1989 bis 1999, war Peugeots Vorstoß in die Oberklasse, wo er mit Modellen wie dem BMW 5er und der Mercedes E-Klasse konkurrierte. Gebaut in Sochaux, Frankreich, bot die Limousine eine Mischung aus Komfort, geräumigem Innenraum und einer breiten Motorenpalette, wobei der 2.0 l Benzinmotor einer der verbreitetsten war. Trotz ihres technischen Anspruchs blieb die 605 ein Außenseiter in ihrer Klasse. Was kennzeichnete dieses Fahrzeug, und warum hat es seinen Platz in der Automobilgeschichte?

Schlichtes, aber elegantes Design

Der 605 basierte auf der PSA PF3-Plattform, die später auch für den Peugeot 607 und Citroën XM genutzt wurde. Mit einer Länge von 4,72 m, einer Breite von 1,80 m und einer Höhe von 1,42 m präsentierte er eine schlanke, aerodynamische Silhouette. Sein Äußeres war geprägt von glatten Linien, rechteckigen Scheinwerfern und einem dezenten Kühlergrill. Ein Facelift 1994 brachte modernere Leuchten und eine leicht überarbeitete Front, wie zeitgenössische Berichte vermerkten.

Im Innenraum setzte der 605 auf Funktionalität mit einem Hauch von Luxus: Stoff- oder Ledersitze, ein übersichtliches Armaturenbrett mit Holzakzenten und analoge Anzeigen dominierten die Basisversion. Höhere Ausstattungen boten elektrische Sitzverstellung, Klimaautomatik und ein einfaches Audiosystem. Der Kofferraum fasste 497 Liter, geeignet für Langstreckenfahrten. Mit einem Leergewicht von etwa 1.400 kg war der 605 leicht für seine Klasse, was die Fahrdynamik unterstützte.

Motoren und Fahreigenschaften

Der 605 bot eine Vielzahl an Motoren, darunter der 2.0 l Benzinmotor (89–94 kW/121–128 PS, Euro 1–2), ausgestattet mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe oder einer 4-Gang-Automatik. Er verbrauchte etwa 8,5–9,5 l/100 km bei Emissionen von ~200–220 g/km CO₂ und bot solide Leistung für den Alltag. Weitere Motoren umfassten einen 2.1 l Turbodiesel (80 kW/109 PS) und einen 3.0 l V6-Benziner (123–147 kW/167–200 PS).

Das Fahrwerk (MacPherson vorn, Multilenker hinten) war auf Komfort ausgelegt, mit weicher Federung, die jedoch bei sportlicher Fahrweise schwankte. Die Lenkung war leicht, aber wenig präzise, und die Bremsen (Scheiben vorn, teils Trommeln hinten) waren für die 90er-Jahre ausreichend. Euro NCAP-Tests gab es nicht, aber Airbags und ABS (spätere Modelle) waren Standard.

Technische Schwierigkeiten und Rückrufe

Der 605 hatte typische Schwächen seiner Ära. Der 2.0 l Benzinmotor litt unter Verschleiß der Zündspulen (>100.000 km), was zu Fehlzündungen oder Leistungsverlust führte (Reparatur: ~100–300 Euro). Vernachlässigte Wartung, wie ausbleibende Ölwechsel (alle 10.000 km, PSA B71 2290-Öl), konnte Schäden an der Steuerkette verursachen (Reparatur: ~500–1.200 Euro). Elektrische Probleme, etwa bei Fensterhebern oder der Zentralverriegelung, waren häufig (>80.000 km, Reparatur: ~100–250 Euro). Das Automatikgetriebe zeigte bei ausbleibendem Ölwechsel (>60.000 km) Schaltprobleme (Überholung: ~800–1.500 Euro). Fahrwerksbuchsen nutzten sich ab (>80.000 km, ~150–400 Euro).

Rückrufe umfassten:

• 1990–1991: Fehlerhafte Bremsleitungen konnten die Bremsleistung beeinträchtigen (Austausch, ~2 Stunden).
• 1993: Defekte Kraftstoffleitungen erhöhten das Risiko für Lecks (Ersatz, ~2 Stunden).
• 1995: Elektronische Fehler in der Motorsteuerung konnten Startschwierigkeiten verursachen (Software-Update, ~1 Stunde).

Peugeot bot zwei Jahre Garantie. Beim Kauf eines gebrauchten 605 (Preise: ~1.000–4.000 Euro) ist eine vollständige Wartungsdokumentation entscheidend.

Ein Vermächtnis der 90er

Die Produktion des 605 endete 1999, als der Peugeot 607 übernahm. Als Oberklasse-Limousine zeigte er Peugeots Ambitionen, konnte jedoch nicht die Marktdominanz deutscher Konkurrenten brechen. Sein komfortables Fahrverhalten und die Vielseitigkeit machten ihn zu einer Option für Vielfahrer. Heute ist der 605 ein seltener Oldtimer, gelegentlich auf Klassikertreffen zu sehen.