Peugeot 806 Motorschaden

Peugeot 806: Ein Pionier der Großraumlimousinen

Paris, 23. Mai 2025 – Der Peugeot 806, produziert von 1994 bis 2002, war eines der ersten Modelle der Eurovan-Allianz zwischen PSA Peugeot Citroën und Fiat. Als Großraumlimousine, gebaut im Sevel Nord-Werk in Frankreich neben den baugleichen Citroën Evasion, Fiat Ulysse und Lancia Zeta, markierte er Peugeots Einstieg in den Markt der familienfreundlichen Vans. Mit Platz für bis zu sieben Personen und einem funktionalen Design war der 806 ein typisches Fahrzeug seiner Zeit. Was definierte den 806, und warum bleibt er in der Automobilgeschichte präsent?

Funktionales Design

Der Peugeot 806 basierte auf der Sevel Nord-Plattform, die auch für PSA- und Fiat-Nutzfahrzeuge genutzt wurde. Mit einer Länge von 4,45 m, einer Breite von 1,83 m und einer Höhe von 1,71 m bot er eine kompakte, aber geräumige Silhouette. Sein kastenförmiges Äußeres mit großer Frontscheibe und Schiebetüren an einer Seite (später beide Seiten) priorisierte Platz über Ästhetik. Ein Facelift 1998 brachte neue Scheinwerfer, eine modernere Front und Chromakzente, wie AutoScout24 beschreibt.

Im Innenraum dominierte Zweckmäßigkeit: Stoffsitze, ein schlichtes Armaturenbrett aus Hartplastik und analoge Anzeigen prägten die Basisversion. Die zweite und dritte Sitzreihe waren herausnehmbar, was Flexibilität für Passagiere oder Fracht ermöglichte. Der Kofferraum fasste 340 Liter (7 Sitze) bis 3.300 Liter (ohne Rücksitze). Mit einem Leergewicht von etwa 1.500 kg war der 806 wendig genug für den Stadtverkehr, wie Motor-Talk notiert.

Motoren und Fahreigenschaften

Der 806 bot eine Palette an Motoren, darunter der 2.0 l Benzinmotor (89 kW/121 PS, Euro 2–3), ein 1.9 l Turbodiesel (66 kW/90 PS) und später ein 2.0 l HDi-Diesel (80 kW/109 PS). Der 2.0 HDi, eingeführt 1999, war besonders verbreitet, mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe oder einer 4-Gang-Automatik, einem Verbrauch von 6,7–7,5 l/100 km und Emissionen von ~180–200 g/km CO₂ (Euro 3). Er lieferte ausreichend Drehmoment für Familienfahrten, wie ADAC angibt.

Das Fahrwerk (MacPherson vorn, Längslenkerachse hinten) war auf Komfort ausgelegt, mit weicher Federung, die jedoch bei Vollbeladung schwankte. Die Lenkung war leicht, aber wenig präzise, und die Bremsen (Scheiben vorn, Trommeln hinten) waren für die 90er-Jahre ausreichend. Euro NCAP-Tests gab es nicht, aber die Sicherheitsausstattung umfasste Airbags und ABS (spätere Modelle).

Technische Schwierigkeiten und Rückrufe

Der 806 hatte typische Schwächen seiner Zeit. Der 2.0 HDi-Diesel litt unter verschlissenen Einspritzpumpen (>120.000 km), was zu Startschwierigkeiten oder Leistungsverlust führte (Reparatur: ~500–1.200 Euro). Vernachlässigte Ölwechsel (alle 15.000 km, PSA B71 2296-Öl) konnten Turboladerschäden verursachen (Austausch: ~800–1.500 Euro). Elektrische Probleme, wie defekte Fensterheber oder Zentralverriegelungen, waren häufig (>100.000 km, Reparatur: ~100–300 Euro). Die Schiebetüren klemmten ohne regelmäßige Schmierung, und das Fahrwerk zeigte Verschleiß an Buchsen (>80.000 km, ~200–400 Euro).

Rückrufe betrafen:

• 1995–1996: Fehlerhafte Sicherheitsgurte konnten sich lösen (Austausch, ~1 Stunde, Car-Recalls.eu).
• 1998: Kraftstoffleitungen konnten undicht werden, mit Risiko für Lecks (Ersatz, ~2 Stunden).
• 2000: Bremskraftverstärker konnten ausfallen, was die Bremsleistung beeinträchtigte (Austausch, ~2 Stunden).

Peugeot bot zwei Jahre Garantie. Beim Kauf eines gebrauchten 806 (Preise: ~1.000–4.000 Euro) ist eine lückenlose Wartungshistorie wichtig.

Ein Vermächtnis der 90er

Die Produktion des 806 endete 2002, als der Peugeot 807 übernahm. Als Teil der Eurovan-Familie prägte er den Markt für Großraumlimousinen, bevor SUVs dominierten. Sein funktionales Design und die Vielseitigkeit machten ihn zu einer Option für Familien, trotz technischer Schwächen. Heute ist der 806 ein Oldtimer, geschätzt auf Treffen wie dem „Peugeot Classic“. Weitere Details gibt es auf Peugeot Deutschland.