Axialspiel an der Opel-Kurbelwelle kann zu Motorschaden führen
Opel-Besitzer klagen über zu großes Axialspiel
Ein Kurbelwellen-Problem kann zu einem kapitalen Motorschaden führen. Opel zeigt sich selten kulanzbereit. Eine Reparatur der Wellenlager vor einem Motorschaden ist wegen der hohen Kosten oft unwirtschaftlich. Es empfiehlt sich, gleich einen Austauschmotor zu ordern.
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Udo Schmallenberg
Journalist
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Was ist Axialspiel und wie führt es zu Motorschäden?
Das Axialspiel bezeichnet den axialen Bewegungsspielraum der Kurbelwelle im Motorblock. In einem intakten Motor beträgt es typischerweise nur wenige Zehntelmillimeter, um eine stabile Lagerung zu gewährleisten. Wenn das Spiel zu groß wird – etwa durch Verschleiß eines Führungslagers oder Materialfehler – kann die Kurbelwelle unkontrolliert axial wandern. Dies führt zu Vibrationen, Reibungen und letztendlich zu schweren Schäden: Pleuellager können ausfallen, Kolben kollidieren mit Ventilen, oder es entstehen Risse im Motorblock. In extremen Fällen resultiert daraus ein vollständiger Motorschaden, der das Fahrzeug fahruntauglich macht.
Nutzer in Foren berichten häufig, dass das Problem plötzlich auftritt, oft begleitet von Warnlampen für Öldruck oder Motorleistung. Ein typisches Symptom ist ein “Klackern” oder Rasseln aus dem Motorraum, das auf ein defektes Lager hinweist. Experten in Diskussionen wie auf Motor-Talk erklären, dass das defekte Führungslager die wahrscheinlichste Ursache ist und der Motor dafür auseinandergenommen werden muss – eine aufwendige und teure Reparatur.
Nutzererfahrungen aus den Foren: Frust und hohe Kosten
In einschlägigen Online-Foren teilen Betroffene ihre Geschichten, die ein klares Muster zeigen: Schäden bei Laufleistungen unter 100.000 km, oft schon nach 30.000 bis 87.000 km. Ein Nutzer im Astra-K-Forum beschreibt einen Motorschaden nach nur 30.000 km, bei dem das Axialspiel der Kurbelwelle als Ursache identifiziert wurde. Er kaufte einen defekten Motor zur Analyse und stellte fest, dass viele ähnliche Fälle mit diesem Problem zu tun haben. Ähnlich berichtet ein Insignia-B-Besitzer von einem Schaden nach 37.000 km und vier Jahren: “Axialspiel an der Kurbelwelle zu hoch, Motor muss getauscht werden” – und das nur Wochen nach Garantieablauf.
Auf Reklamation24.de klagt ein Opel-Fahrer über einen Austauschmotor bei 77.000 km, da das Axialspiel 4,4 mm betrug – weit über dem Toleranzwert. In einem Reddit-Thread zu “Motorschaden Opel Astra” wird ein Fall mit 1,3 mm Axialspiel geschildert, der ebenfalls einen Motortausch erforderlich machte. Viele Nutzer äußern Enttäuschung über die Zuverlässigkeit: “Bei so niedriger Laufleistung einen neuen Motor einbauen zu müssen, ist frustrierend”, heißt es in einem Facebook-Post zu einem Astra K von 2021. Foren wie Opel-Turbo.de und V11Sport.de diskutieren zudem, dass harte Fahrbedingungen oder defekte Kupplungen das Problem beschleunigen können, betonen aber, dass es oft ein Konstruktionsfehler zu sein scheint.
Einige Nutzer warnen vor dem Kauf gebrauchter Modelle: In einem FabuCar-Beitrag zum Astra K 1.2l wird das Axialspiel-Problem als bekanntes Risiko hervorgehoben, und potenzielle Käufer werden aufgefordert, den Motor vorab prüfen zu lassen. Insgesamt dominieren in den Foren Themen wie hohe Reparaturkosten (oft 5.000–10.000 Euro) und der Rat, frühzeitig Symptome zu checken.
Zeigt Opel Kulanz bei der Kostenbeteiligung?
Opels Haltung variiert: In einigen Fällen übernimmt der Hersteller Kosten, auch außerhalb der Garantie. Ein Nutzer im Astra-K-Forum berichtet, dass Opel einen neuen Motor auf eigene Kosten einbaute, obwohl das Problem bekannt sei. Ähnlich in anderen Threads: Bei nachgewiesenen Serienfehlern zeigt Opel Kulanz, insbesondere wenn der Schaden früh auftritt. Allerdings gibt es Gegenbeispiele – ein Insignia-B-Nutzer erhielt nach Garantieablauf keine Unterstützung, was zu hohen Eigenkosten führte. Auch eine nicht ausgeführte Inspektion führt zum Kulanz-Ausschluss.
In Rückrufaktionen, wie für den Astra K 1.6 CDTI im Jahr 2016, hat Opel Probleme anerkannt, aber das Axialspiel wird nicht immer als Serienfehler klassifiziert. Betroffene raten in Foren, Opel direkt anzuschreiben oder eine autorisierte Werkstatt zu konsultieren, um Kulanz zu prüfen. Oft hängt es von der individuellen Situation ab, wie Alter des Fahrzeugs und Wartungshistorie.
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Juristische Möglichkeiten: Schadenersatz fordern
Betroffene haben mehrere Optionen, um Schadenersatz einzufordern. Zunächst die gesetzliche Gewährleistung: Innerhalb von zwei Jahren nach Kauf (bei Neuwagen) oder einem Jahr (bei Gebrauchtwagen) kann der Händler haftbar gemacht werden. Bei Serienfehlern könnte Produkthaftung greifen, wenn ein Konstruktionsmangel nachgewiesen wird – hier hilft ein Gutachten eines Sachverständigen.
In Foren wird empfohlen, einen Anwalt für Verkehrsrecht zu konsultieren, da Opel in manchen Fällen außergerichtlich einlenkt, um Prozesse zu vermeiden. Wichtig: Beweise sammeln, wie Werkstattberichte und Korrespondenz mit Opel, um Ansprüche zu untermauern.
Fazit: Vorsicht und Früherkennung empfohlen
Das Problem des zu großen Axialspiels bei Opel-Motoren ist kein Einzelfall, sondern ein wiederkehrendes Thema in Nutzerforen, das zu hohen Kosten und Frust führt. Während Opel in Kulanzfällen hilft, bleibt für viele der finanzielle Schaden hängen. Potenzielle Käufer sollten Modelle wie den Astra K gründlich prüfen lassen, und Betroffene frühzeitig rechtlichen Rat einholen. Regelmäßige Wartung und Ölwechsel können Risiken mindern, aber bei bekannten Serienproblemen wie diesem bleibt der Hersteller in der V
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Unser Gutachter für Motorschäden

Dr. Dipl. Ing. Frank Will, MBA, ist CEO von Ino8 Pty Ltd und verfügt über 35 Jahre Erfahrung in der Automobilindustrie sowie in der Motorenentwicklung und -erprobung, darunter 18 Jahre bei der Ford Motor Company und 5 Jahre an der Deakin University, bevor er Ino8 gründete.
In den USA, Europa, Japan, China und Indien hält er über 20 erteilte Patente. Eine seiner Erfindungen ist ein Wärmemanagementsystem, das den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen von Fahrzeugen um über 8 % reduziert. Teile des Systems wurden schon von 10 Automobilherstellern implementiert.
Er wurde in verschiedenen Ländern mit 15 Preisen geehrt, ist Fellow der Society of Automotive Engineers Australasia (SAE-A) und wurde von mehreren Gerichten als Sachverständiger bestellt, wie bspw. zu einem Verfahren, in dem es um den Kraftstoffverbrauch eines modernen Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeugs (PHEV).